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Was Ihnen verschwiegen wird und die Zukunft unseres Berufs zerstört - ein Skandal!
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
mit diesem Schreiben wenden wir uns an die approbierten Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, als Pflichtmitglieder der Landeskammern für Psychotherapie.
Am 15.11. tagt der Deutsche Psychotherapeutentag DPT, in den die Länder Delegierte schicken. Organisiert von der Bundespsychotherapeutenkammer BPtK und flankiert vom Länderrat (Präsidenten der Landeskammern) werden dort Beschlüsse gefasst, die an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) den Wunsch der PPs und KJPs herantragen sollen. Was bisher geschah, ist alles andere als demokratisch. Sie wurden kaum informiert!
Sowohl die Inhalte als auch die Art, wie diese zustande kamen, sind ein Skandal.
Psychologische PsychotherapeutInnen sind in unserer Gesellschaft sehr wertgeschätzt und anerkannt. Dank einer der wohl weltbesten Ausbildungen (postgraduiert in öffentlichen und privaten Instituten, siehe Forschungsgutachten):
Skandal Nr. 1: Aber BPtK, Länderrat, DPtV, DVT sagen: Weg damit, abschaffen!
Approbierte Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen haben die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher seit 1999 extrem verbessert. Ihre Ausbildung ist noch anspruchsvoller als die der PPs und ihr Beruf ist anspruchsvoller als der der PPs:
Skandal Nr. 2: Aber BPtK, Länderrat, DPtV, DVT sagen: Weg damit, abschaffen!
Dabei geht es ihnen nicht um die Qualität der Ausbildung oder der Patientenversorgung. Vielmehr geht es um die Gleichberechtigung mit den Ärzten - und dafür wird die postgraduierte Ausbildung geopfert für ein
- Psychotherapie-Direktstudium in der Universität für 18-jährige Abiturienten, die mit 23 Jahren approbiert werden, ohne etwas zu können. Pädagogen, Sozialpädagogen und Schulpsychologen haben keinen Zugang mehr.
- Pflicht-Weiterbildung (2 Jahre in der Klinik) wie die Ärzte (obwohl die es noch nicht geschafft haben, psychotherapeutisch auf das Niveau der PPs bzw. KJPs heranzukommen). Obwohl es keine bezahlten Klinikstellen gibt und das höchst familienunfreundlich ist im Vergleich zur bisherigen berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung.):
Skandal Nr. 3: BPtK, Länderrat, DPtV, DVT wird der Universitätspsychologie die gesamte Psychotherapie-Ausbildung übergeben, obwohl man Psychotherapie nicht wie Medizin an der Uni studieren kann, obwohl Psychotherapie viel mehr ist als Wissenschaft, obwohl Uni-Profs in der Regel zu wenig Psychotherapeuten sind - mit viel zu wenig Erfahrung.
Dabei gibt es eine Reformvariante, die alle Vorteile der oben skizzierten basalen Direktausbildung hat, ohne die Psychotherapie zu demontieren: die duale (Direkt-)Ausbildung, die mit einem Hochschulstudium beginnt, das die bestmögliche Vorbereitung auf die postgraduierte Psychotherapie-Ausbildung ist, gefolgt von der postgraduierten Ausbildung außerhalb der Hochschule. Sie hat alle Vorteile der basalen Direktausbildung ohne deren verheerenden Folgen und wird vom Forschungsgutachten klar favorisiert.
Skandal Nr. 4: Aber BPtK, Länderrat, DPtV, DVT denken: Einfach ignorieren! Das offizielle Publikationsorgan der BPtK, aber auch die Rundschreiben von Kammern, das Verbandsorgan des DPtV, deren Webseiten, deren Rundschreiben ignorieren gezielt diese Variante. Über sie wird nicht ausführlich informiert, sie wird nicht ausreichend diskutiert und schon gar nicht in Erwägung gezogen. Das Motto ist: non-informed consent. Denn wer verstanden hat, was hier betrieben wird, ist kein Ja-Sager mehr.
Diese 4 Aussagen über den Skandal sind belegt*. BPtK, Länderrat, DPtV, DVT haben ihn gemeinsam eingefädelt. Bundesminister Gröhe wird ihn zu verantworten haben. PsychotherapeutInnen und ihre Patienten werden die Opfer sein. Aus dem Emanzipationskampf der Berufspolitiker der PPs gegenüber den Ärzten ist ein Expansionskampf um Macht, Status und Geld geworden, der die eigene Profession und die Patienten mehr trifft als alles andere. Die Universitätspsychologie ist der lachende Dritte. Dabei zeugt die Strategie, so ähnlich wie möglich den Ärzten zu werden, nicht gerade von Selbstbewusstsein. Sonst wären Möglichkeiten gefunden worden, die Emanzipation auf andere Weise zu erreichen, ohne seinen besonderen Wert zu verkaufen - der gerade darin liegt, nicht wie die Ärzte zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Präsident der dgkjpf: Dr. Alfred Walter
1. Vizepräsident der dgkjpf: Prof. Dr. Dr. Serge Sulz
2. Vizepräsident der dgkjpf: Florian Sedlacek
(approbierte KJ-Psychotherapeuten)
*Quellen: Sulz S. (Hrsg.): Eine gute Zukunft gibt es für die Psychotherapie nur ohne basale Direktausbildung. München: CIP-Medien 2014. (Enthält zahlreiche Dokumente zur Vervollständigung der von Kammern und Direktausbildungs-Betreibern nicht zur Verfügung gestellten Informationen , die Fakten und Erläuterungen obiger Thesen beinhalten. Vergl. auch http://dgkjpf.de/pages/download.php
Wenn Sie das überzeugt hat, können Sie unsere Petition unterzeichnen, die bereits 2500 Unterzeichnungen hat:
http://www.change.org/de/Petitionen/bundesgesundheitsministerium-und-bundestag-direktausbildung-stoppen-kinderpsychotherapie-retten
Und wenn Sie helfen wollen, den aktuellen Stand der Meinungs- und Willensbildung zu erfassen, können Sie an einer online-Befragung (Prof. Sulz, KU Eichstätt-Ingolstadt) teilnehmen. Das dauert nur 5 Minuten:
https://www.soscisurvey.de/psychotherapiezukunft/
Nachfolgend finden Sie noch die wichtigsten Gründe, die gegen ein basales Direktstudium und für eine duale (Direkt-)Ausbildung (mit postgraduierter Institutsausbildung) sprechen:
Kurzgefasst - 10 Gründe, weshalb eine basale Direktausbildung die Zukunft der Psychotherapie zerstört
1. Psychotherapie kann nicht zur puren Wissenschaft demontiert werden
2. Psychotherapie lässt sich nicht wie Medizin in einem grundständigen Studium lehren
3. Psychotherapie kann noch nicht von 18-jährigen Abiturienten gelernt werden
4. Psychotherapie ist sehr verschieden von Medizin und benötigt eine vorausgehendes akademisches Studium an einer Universität oder Hochschule - daher ist eine postgraduierte Ausbildung erforderlich
5. Psychotherapie kann nicht an einer Universität gelernt werden, sondern nur dort wo Psychotherapie konkret praktiziert wird
6. Psychotherapie muss von erfahrenen Psychotherapeuten gelehrt werden, nicht von hauptberuflichen Wissenschaftlern
7. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ist kein Teilgebiet der Psychologie. Es gibt viel zu wenig psychologische Universitätsprofessoren mit KJ-Kompetenz.
8. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie entspringt ebenso der Pädagogik, Sozialpädagogik und Medizin. Die gegenwärtige sehr hohe Versorgungsqualität wird mehrheitlich von Nicht-Psychologen gewährleistet.
9. Der Beruf der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn mit eigener Approbation hat einen sehr großen Qualitätssprung in der Patientenversorgung gebracht und darf deshalb nicht abgeschafft werden
10. Pflicht-Weiterbildung in der Klinik nach der Ausbildung ist eine zugleich familienunfreundliche, unqualifizierte und unnötige Aufblähung des psychotherapeutischen Bildungswegs, die einen Flaschenhals erzeugt, durch den nur noch 20 % ihr Berufsziel erreichen können. Und keine Klinik kann eine auch nur annähernde so gute Psychotherapie-Kompetenz vermitteln wie die KJ-Institute.
Deshalb ist ein universitäres Direktstudium der Psychotherapie als basale Direktausbildung abzulehnen und stattdessen eine duale (Direkt-)Ausbildung mit einem grundständigen Studium als bestmögliche Vorbereitung auf die postgraduierte Psychotherapie-Ausbildung zu fordern.
Wenn Sie sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen wollen
Kleines Symposium der dgkjpf: Zukunft der Psychotherapie ohne Direktstudium?
Donnerstag, den 13.11.2014 in München Ort: Nymphenburger Str. 166 (U1-Bahn-Haltestelle Rotkreuzplatz) Beginn: 13 Uhr bis 18 Uhr
Ein Impulsreferat je Thema (15 Minuten), danach 45 Minuten Diskussion
1. Thema Psychotherapie-Direktstudium? Impulsreferat: S. Sulz
2. Thema Abschaffung der KJ-Approbation? Impulsreferat: A. Walter
Pause
3. Thema Weiterbildung in der Klinik? Impulsreferat: F. Sedlacek
4. Thema Oder duale (Direkt-)Ausbildung? Impulsreferat: S. Sulz
Fortbildungspunkte sind beantragt Kosten: 10 € (Begrenzte Platzzahl)
Hiermit melde ich mich verbindlich für das dgkjpf-Symposium an:
Herr/Frau |
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Ich bitte die dgkjpf e.V. um Einzug der Symposiums-Gebühr im Lastschriftverfahren. Ich bin Kontoinhaber. |
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Nehmen wir uns diese Zeit! Befürworter und Gegner können sich hier austauschen. Motto: "Wir haben wieder miteinander geredet. Und wir haben einander zugehört. Wir haben den ersten Schritt getan."
Anmeldung kopieren, scannen und mailen an: info@dgkjpf.de
Buchankündigung: Das aktuelle Buch - Neuerscheinung:
Zukunft der Psychotherapie ohne Direktstudium?
Was Sie wissen müssten, bevor Sie sich entscheiden!
Herausgegeben von S. Sulz mit Beiträgen von Sachse et al., Waldherr, Amrhein, Fliegel, Strauß, Revenstorf, Kriz, Sulz et al., Walter & Sedlacek
Teil I Psychotherapie und/oder Wissenschaft?
01 Wie Psychotherapie-Ausbildung sein sollte (Sachse et al.)
02 Empirische Fundierung von Psychotherapie: Grundlegende Paradigmen (Sachse et al.)
03 Ein Vierteljahrhundert bis zum Psychotherapeutengesetz und die folgenden 15 Jahre (Waldherr)
04 Zusammenfassung der Ergebnisse des Forschungsgutachtens (Amrhein)
05 Direktausbildung Psychotherapie - Ein Weg mit fatalen Konsequenzen (Fliegel)
06 Qualitätsverlust? Die Ausbildungsdiskussion vier Jahre nach dem Forschungsgutachten (Strauß)
07 Kuckucksei - über das pharmakologische Modell in der Psychotherapieforschung (Revenstorf)
08 Wie evident ist Evidenzbasierung? (Kriz)
09 Wissenschaftsdiskussion vor Reformdiskussion: Psychotherapie ist mehr als Wissenschaft (Sulz und Walter)
Teil II Wird die Psychotherapie der Emanzipation der Psychologischen Psychotherapeuten geopfert?
10 Psychotherapie-Definition, Berufsbild und Kompetenzprofil - Der Teufel liegt im Detail (Sulz)
11 Kann die Psychotherapie-Ausbildung ein Direkt-Universitätsstudium werden? (Sulz & Sichort-Hebing)
12 Weshalb Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie als Beruf nicht abgeschafft werden darf (Sulz, Richter-Benedikt, Walter)
13 Wieso das Facharztweiterbildungsmodell ungeeignet für die Psychotherapeuten-Ausbildung ist (Sulz & Hoenes)
14 Die duale Direktausbildung Psychotherapie mit Erhalt der Qualität der Institutsausbildung (Sulz)
15 Medizinische Psychotherapie als neuer medizinischer Beruf (Sulz & Backmund-Abedinpour)
16 Kleine Reform für eine große Zukunft der Psychotherapeutenausbildung incl. PiA-Bezahlung (Sulz)
17 Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (Walter und Sedlacek)
Anhang
A1 Das Psychotherapeutengesetz
A2 Die Ärztliche Muster-Weiterbildungsordnung
Etwa 250 Seiten. Noch erhalten Sie den Subskriptions-Preis (bis 23.12.14 nur 20 €, später 25 €)
Fax-Bestellung: 089-13926032 oder per e-mail: info@cip-medien.com
Hiermit bestelle ich vom CIP-Medien-Verlag verbindlich das Buch "Zukunft der Psychotherapie ohne Direktstudium?" zum Subskriptionspreis von 20 €. Bitte senden Sie das Buch portofrei an meine Adresse:
Titel: ………….. Vorname: …………………………… Name: …………………………………….
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Straße: ………………………………………….. PLZ: …………… Ort: …………………………………………………..
Ich bezahle nach Rechnungsstellung
Datum: ……………………………………… Unterschrift: ………………………………….