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bvvp-Pressemitteilung:
Schluss mit der Selbstzerfleischung! 
Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten
fordert ein sofortiges Ende der Selbstzerfleischung von Berufsgruppen,
die gemeinsam für die Versorgung psychisch Kranker verantwortlich sind.

Nach dem Vorsitzenden des Spitzenverbandes der Fachärzte, Dr. Dirk Heinrich, wird nun durch Herrn Dr. Messer, Verbandschef des Bundesverbandes Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (BDPM), der Untergang der ärztlichen Psychotherapie beschworen. „Es droht der Ausschluss der Ärzte aus der Psychotherapie, der Verlust der Zuständigkeit für die Kommunikation in den medizinischen Gebieten, der Wegfall der uneingeschränkten Verantwortung für die Arzt-Patienten-Beziehung sowie die Einführung eines neuen zum Arztberuf konkurrierenden Heilberufs, insbesondere in Konkurrenz zum Hausarzt, der prospektiv immer weitere Zuständigkeiten einfordern wird“, führt Herr Dr. Messer aus.

Der bvvp ist seit seiner Gründung vor über 20 Jahren dafür eingetreten, dass Psychotherapeuten aller Berufsgruppen mit allen zugelassenen  Psychotherapieverfahren gemeinsam ihre Interessen vertreten. Mehr als 2.200 (fach-)ärztliche Psychotherapeuten schätzen diese Politik des Zusammenarbeitens mit Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und sind Mitglieder im bvvp. Dieser vertritt damit die größte Zahl (fach-)ärztlicher Psychotherapeuten als Berufsverband.

Der bvvp weist die Aussagen und Unterstellungen des Vorsitzenden des BDPM mit gleicher Entschiedenheit zurück wie die Aussagen des Vorsitzenden des Spitzenverbandes der Fachärzte.

Die Psychotherapie durch Ärzte ist nicht durch die Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bedroht, sondern durch ihre insgesamt schlechte Vertretung innerhalb der Ärzteschaft, für die dies immer eine Randerscheinung war und ist  und die die Versorgung psychisch Kranker durch Ärzte seit Jahrzehnten und weitgehend bis heute ignoriert hat.

Gut ausgebildete Psychotherapeuten mit dem Grundberuf Psychologie (und bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen Pädagogik) gibt es schon seit 1967. Sie arbeiteten bis 1999 im sog. Delegationsverfahren und ab 2000 in den vom Gesetzgeber neu geschaffenen Heilberufen „Psychologischer Psychotherapeut“ und „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“. Ihre Ausbildung soll nun überarbeitet werden. Warum dies die Psychotherapie durch Ärzte oder gar die Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie plötzlich bedrohen soll, bleibt ein Geheimnis.

Der bvvp fürchtet, dass sich der kleine Berufsverband BDPM von Kräften instrumentalisieren lässt, denen es eigentlich um einen innerärztlichen Kampf um die Macht in der Bundesärztekammer geht. Da eignet sich eine außenstehende Gruppe, die durch die Bundespsychotherapeutenkammer vertreten wird, sehr gut, um Affekte zu schüren und dabei noch zu versuchen, einen Schuldigen für die Misere der (fach-) ärztlichen Psychotherapeuten zu finden. Ob dieses Problem allerdings dadurch gelöst werden kann, ist doch äußerst fraglich.

Der bvvp sieht Lösungsmöglichkeiten ausschließlich im konstruktiven und integrativen Miteinander der Gestaltung z. B. auch der Ausbildungsreform, und sucht als integrativer gemischter Verband diesbezüglich immer das Gespräch. Ziele sind der Erhalt der Psychotherapie durch Ärzte als wesentlicher Bestandteil der psychotherapeutischen Versorgung und die dringend notwendige Aufwertung der Psychotherapie innerhalb der Ärzteschaft.

Berlin, den 19.08.15

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