ZURÜCK

Nachrichten
Psychotherapeutenkammer Berlin

21.06.2014: Newsletter der KammerfraktionNeue Impulse und gerechte Bedingungen

Besprechung: Antrag zu Mitgliedsbeiträgen auf der DV am Dienstag, den 17.06.2014

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Am Dienstag wurde auf der Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer Berlin unser Tagesordnungspunkt zum "System der Mitgliedsbeiträge" besprochen. Es war sehr schön, dass neben den Delegierten auch zwei weitere Kolleginnen als Gäste hinzukamen, um die Diskussion zu verfolgen. 

Wir stellten dar, dass die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge 2012 insbesondere für unsere Bezugsgruppe (Kostenerstatter, jüngere Approbierte, Angestellte) eine Härte dargestellt haben und dass der Sprung von 85 € auf 385 € (sobald man eine Schwelle von 14.553 EUR überschreitet) sehr groß ist. In anderen Kammern gibt es da mehr Ermäßigungsmöglichkeiten. Zudem sagten wir, dass wir die Debatte über die Mitgliedsbeiträge noch einmal anregen wollten. Die DV fand nun auch erstmals in den neuen Räumen der Kammer statt. Ein Grund für die Beitragserhöhung war der Umzug der Kammergeschäftsstelle gewesen, der nun vollzogen ist. Dieser Kostenfaktor ist nun weg gefallen, was ebenfalls eine Anpassung des Beitragssystems möglich erscheinen lässt.

Das Thema wurde insgesamt sehr reserviert aufgenommen. Offensichtlich ist der Vorstand nicht daran interessiert, dieses Thema groß aufkommen zu lassen. Es wird als Reizthema wahrgenommen. Daher plädierte der Vorstand rigoros für eine Beibehaltung der Beitragsordnung für min. noch das Jahr 2015 und stellte früh einen Geschäftsordnungsantrag, um die Diskussion zu beenden. "Unzufriedene Gruppen" würde es "immer geben." Aus den Reihen der Delegierten wurde dann aber doch Partei ergriffen, das Thema ernster zu nehmen. Die Zahlen der Kammermitglieder, die ihre Beiträge nicht zahlen hat nach der Beitragserhöhung 2012 deutlich zugenommen. Es hat zudem viele Beschwerdebriefe und Anrufe in dieser Zeit in der Kammer gegeben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es im Bereich der Angestellten und z.B. im Bereich der öffentlichen Beratung tätigen viele Mitglieder, die ihre Approbation zurückgegeben haben, um die Beiträge nicht zahlen zu müssen. Hierzu kam aus dem Vorstand der gleichgültige Kommentar: "Es ist ein freies Land", womit dieses Argument leichtfertig abgewertet wurde. Unsere Meinung hierzu ist aber, dass man sich aber vor Augen führen sollte, dass die Approbation, die die Kollegen erworben haben (und damit auch gewissermaßen auch die Kammer durch mangelnde politische Vertretung), es nicht geschafft hat, diesen Kollegen eine Lohngruppe zu ermöglichen, in der die Approbation z.B. im öffentlichen Dienst (TVÖD) einen entscheidenden Unterschied zur Vergütung als Diplom-Psychologe macht. Man sollte sich aus unserer Sicht auch die Frage stellen, ob es nicht für den Titel "Psychologischer Psychotherapeut" und das Ansehen der Approbation gut wäre, wenn diese Kollegen weiterhin den Titel "Psychologischer Psychotherapeut" an ihrem Büro, an ihrem Schild und auf ihrem Stempel stehen hätten. Ist es nicht für den Berufsstand besonders wichtig, dass die Approbation mit der hohen Qualifikation und Kompetenz der Kollegen auch im öffentlichen Bereich in Verbindung gebracht wird? Außer in Berlin gibt es in jeder anderen Psychotherapeutenkammer in Deutschland genau aus dem Grunde eine Ermäßigungsstufe im Beitrag.

Die Debatte am Dienstag wurde recht früh unterbrochen. Letztendlich konnte durch die Unterstützung der Delegierten und gegen den ausdrücklichen Wunsch des Vorstands durchgesetzt werden, dass die Kammer das Thema zumindest weiter behandeln wird.

Der Vorstand wurde von der Delegiertenversammlung beautragt, die Gründe für die Unzufriedenheit der Mitglieder und die Rückgaben der Approbation zu ermitteln und alle Zahlen und Beschwerdebriefe, die zu diesem Thema vorliegen für den Finanzausschuss bereit zu stellen. 

Es war ein kleiner Erfolg, dass dieser Antrag von uns mit 16 zu 13 Stimmen knapp angenommen wurde und das Thema dann in der Delegiertenversammlung im Herbst zumindest noch einmal weiter behandelt wird. 

Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden. Danke noch einmal für die Unterstützung des Antrags!

Mit freundlichen Grüßen,

Euer Florian Hänke
Für die Liste "Neue Impulse und gerechte Bedingungen"
Berlin, den 21.6.2014

ZURÜCK